Mannheim

Regional einkaufen und essen in Mannheim

Regional einkaufen und essen in Mannheim

"Frisch aus der Region", "Gut für dich. Und deine Region" oder "Direkt vom Feld" - Uns allen sind die Sprüche bekannt, die gut leserlich über der Obst- und Gemüseabteilung des nächsten Supermarkts prangern.

Wir kennen unsere eigene Region am besten, weshalb lokal definitiv am besten ist. So ist uns Regionales vertraut, damit fühlen wir uns besonders wohl. So ist der Kauf regionaler Lebensmittel eine gute Sache, oder nicht?

Bei all den Logos und Siegeln ist es sehr anspruchsvoll den Überblick zu behalten, vor allem weil es keine genaue Definition von "regional" gibt.

Käuferpräferenzen sind nichtsdestotrotz nachweisbar, denn die Käufer bevorzugen lokale Produkte gegenüber solchen aus anderen Regionen, obwohl sie die selben Bedingungen haben.

Wir helfen euch zu wissen, was beachtet werden muss, wenn man lokale Produkte kaufen möchte.

Bio …

Bei den Produktkriterien gibt es eine große Differenz zwischen biologisch angebauten und lokalen Produkten.

Um ein Bio-Produkt als diese benennen und verkaufen zu dürfen muss sich der Erzeuger an jede Menge Grenzwerte von eingesetzten Mitteln halten:

Bei Nutztieren ist die prophylaktische Antibiotika-Verabreichung untersagt, Gentechnik verboten, ebenso die Zugabe von Stabilisatoren, synthetischen Farbstoffen und Konservierungsmitteln, Geschmacksverstärkern und Süßstoffen (außer Erythrit). Auch chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel dürfen nicht benutzt werden

Außerdem sind Bio-Produkte klar von Nicht-Bio-Produkten zu unterscheiden, denn die Begriffszusätze "Bio" oder auch "Öko" sind in der EU durch bestimmte Gesetze geschützt, “regional” dagegen nicht.

Unser Obst und Gemüse kann mit vielen Siegeln gekennzeichnet werden

Unser Obst und Gemüse kann mit vielen Siegeln gekennzeichnet werden

Viele Produkte haben noch heute das weiß-hellgrüne deutsche Bio-Siegel in Wabenform auf den Verpackungen. Dass das deutsche Siegel die gleichen Kriterien und Anforderungen entspricht wie das EU-Bio-Logo, wissen allerdings hauptsächlich nur die Produzenten. Das deutsche Bio-Siegel wurde schon 2010 gegen das EU-Bio-Siegel ersetzt.

Da der Bevölkerung dies nicht so recht bewusst ist, werden oft beide Siegel abgedruckt, damit die Bevölkerung beim Kauf ein besseres Gewissen bekommt.

… oder Regional?

Ein Problem gibt es leider für uns Endverbraucher: Die vielen Logos und Siegel verursachen für uns nichts weiter als einen unübersichtlichen Flickenteppich, weil keine Institution bisher eindeutig definiert hat, was genau regionale Produkte sind.

Logos, Siegel, Labels

Es gibt seit vielen Jahren ein privates und freiwilliges Siegel, das 2014 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft offiziell vorgestellt wurde, das blaue „Regionalfenster“.

Aufgedruckt auf Verpackungen von verarbeiteten Lebensmitteln oder als hinweisendes Schildchen an einzelner Ware soll es Informationen darüber geben, woher die Hauptbestandteile des Produkts herkommen und wo sie verarbeitet wurden. Mit dem Regionalfenster soll die Region nachprüfbar und eindeutig festzustellen sein. Dieses Siegel besteht schon seit vielen Jahren, dennoch ist es in Deutschland nicht sehr weit verbreitet.

Auch Supermärkte bieten immer mehr regionale Produkte an

Auch Supermärkte bieten immer mehr regionale Produkte an

Einige Bundesländer wie Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder Baden-Württemberg verbinden in jeweils eigenen Labels auch das EU-Bio-Logo mit gesicherter regionaler Quelle. In Baden-Württemberg zum Beispiel müssen die Zutaten zu 100 Prozent aus dem Bundesland herkommen und dort auch verarbeitet werden.

Die Vergabekriterien des eigenen Labels stellt jedes Bundesland eigenhändig fest, jedoch muss die Einhaltung der EU-Biostandards immer gewährleistet sein. Die Anforderungen der Bundesländer-Labels sind oft strikter als die Vorgaben der EU.

Mit diesen lokal zu unterscheidenden Siegeln ist immer sicherzustellen, dass der Großteil der enthaltenen Zutaten aus dem zuvor eindeutig beschränktem Gebiet kommen, dieses Gebiet kann wirklich eine minimale Region oder auch ein oder mehrere vollständige Bundesländer sein.

Auch gibt es noch mehr bekanntere Siegel von Eigenmarken wie beispielsweise Dennree, BioBio, Naturgut, Demeter, Bioland, oder NATURWERT Bio - sie alle erfüllen die EU-Biostandards, sind aber trotzdem nicht identisch.

Regionale Produkte - Aus Mannheim, für Mannheim

Gekaufte Produkte aus der eigenen Region können für uns gleich mehrere Vorteile vereinen.

Der Transportweg: Je kürzer die Distanz, desto weniger CO2 wird ausgestoßen - das ist gut für unser Klima.

Frische: Sind die Transportwege gering, muss die verderbliche Ware nicht in Kühlhäusern zwischengelagert werden. Stattdessen kann sie nur wenige Stunden nach der Ernte den Kunden angeboten werden.

Qualität: Muss die Ware keine weiten Wege hinter sich bringen, so muss sie nicht unreif geerntet werden. Das begünstigt einen hohen Vitamin- beziehungsweise Mineralstoffgehalt. Das Obst und Gemüse hat oft einen wesentlich besseren Geschmack, weil es nicht nachreifen muss.

Saisonalität: Kaufen wir regional, so kaufen wir automatisch auch saisonal ein. So finden wir auch mehr Abwechslung auf unseren Tellern wieder, weil unsere Speisekarte über das Jahr automatisch wechselt.

Die örtliche Wirtschaft: Ist die Ware tatsächlich aus der unmittelbaren Umgebung, so können wir durch den Kauf die regionale Wirtschaft unterstützen. So sollte die Ware, die in Mannheim verkauft wird, in und um der Region Kurpfalz angebaut und verarbeitet werden.

Vertrauen: Kaufen wir vom Bauern, entsteht eine direkte Begegnung. Dieser Kontakt des Erzeugers mit dem Konsumenten lässt Kaufvertrauen entstehen. Ist der Kunde zufrieden, wird er Wiederholungstäter.

Der persönliche Verkauf schafft auf Dauer Vertrauen

Der persönliche Verkauf schafft auf Dauer Vertrauen

Vor allem aufgrund der Saisonalität müssten wir bei regionalen Produkten manchmal auch auf bestimmte Produkte dauerhaft verzichten. Es gibt Gemüsesorten, die werden in Deutschland gar nicht angebaut, dies ist zum Beispiel bei Paprika der Fall.

In unserem Land können auch keine exotischen Früchte angebaut werden.

Tipps für regionales Einkaufen

Es gibt für uns Endverbraucher verschiedene Wege, in der Region Kurpfalz regionale Produkte erwerben zu können. Der Ab-Hof-Verkauf ist vor allem in ländlichen Gegenden die wohl verbreitetste Art, um regionale Produkte einzukaufen. Der Direktvertrieb im Bauernladen gewährleistet Ware, die kaum frischer sein kann.

Schon seit mehreren Jahren richten Supermärkte und Discounter sogenannte „regionale Ecken“ ein. Hier findet man so manche Mogelpackungen, die alles andere als regional sind.

Trotzdem wird der Großteil der angebotenen Waren tatsächlich aus der direkten Umgebung bezogen, die Erzeuger meist auf großen Plakaten vorgestellt.

Eine große Auswahl an Produkten wie Backerzeugnissen, Gemüse und Obst, Käse, Fleisch und Wurst, teilweise sogar (Süßwasser-)Fisch aus der Region bieten heutzutage auch Wochenmärkte in und um Mannheim.

Hauseigene Lieferservices von großen, trendbewussten Landwirtschaftsbetrieben liefern mittlerweile auch an private Haushalte und nicht mehr nur an gastronomische Abnehmer.

„Bauerntüten“ oder „Essenskörbe” sind neue Verkaufsformen - das Ins-Haus-Liefern - welches an den Online-Handel anlehnt.

Zusammenfassend

Produkte aus der Region sind wirklich etwas gutes, solange sie wirklich in der eigenen Region angebaut und dort auch verbraucht werden. Leider lässt die Regionalkennzeichnung allgemein noch immer zu wünschen übrig, viel leichter wäre es durch eine Standardisierung des Begriffs.

Vor Ort den Händler nach regionalen Produkten zu fragen kann trotzdem niemals schaden. Hoffentlich haben wir euch eine produktive Zusammenfassung angefertigt.



Redaktion

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